Die JAMES-Studie 2020, durchgeführt von der ZHAW und Swisscom, zeigt, dass Jugendliche in der Schweiz zunehmend ihr Handy nutzen, insbesondere an den Wochenenden. Es wird primär für Kommunikation, Surfen und Soziale Netzwerke genutzt, wobei Instagram, Snapchat und TikTok die beliebtesten Plattformen sind.

Die Befragung von etwa 1000 Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren zeigt, dass die Internetnutzung sich verstärkt auf das Handy verlagert.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Handy-Nutzung

Das Handy dient hauptsächlich zum Austausch von Nachrichten, zur Nutzung von Sozialen Netzwerken und zum Surfen im Internet. Mädchen nutzen ihr Handy hauptsächlich für Kommunikation auf Sozialen Netzwerken und Sprachnachrichten, hören öfter Musik und machen mehr Fotos.

Jungen hingegen bevorzugen Spiele und Online-Videos. Beliebte Spiele sind seit 2010 Call of Duty, FIFA und Grand Theft Auto, neuer hinzugekommen sind Minecraft und Fortnite.

Veränderungen in der Nutzung von Sozialen Netzwerken und klassischen Medien

Musik und Soziale Netzwerke spielen eine ebenso zentrale Rolle im Leben der Jugendlichen wie das Handy. TikTok hat in den letzten zwei Jahren an Beliebtheit gewonnen, während die Nutzung von Facebook stark abgenommen hat.

Die Jugendlichen informieren sich weniger über klassische publizistische Medien wie Zeitungen und Zeitschriften und stattdessen vermehrt über Suchmaschinen, Soziale Netzwerke und Videoportale.

Zunahme der Nutzung von Streaming-Diensten

Die Nutzung von Streaming-Diensten wie Netflix, die Filme und Serien anbieten, hat deutlich zugenommen. Dies könnte durch die Corona-bedingten Einschränkungen verstärkt worden sein, da die Jugendlichen die Angebote von Streaming-Diensten verstärkt nutzten, um sich abzulenken oder aus der belastenden Realität zu flüchten.

Erhöhung der sexuellen Belästigungen im Internet und steigende Bedeutung der Familie

Die Zahl der Jugendlichen, die Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht haben, ist besorgniserregend. Noch häufiger sind Jugendliche jedoch Opfer sexueller Belästigungen im Internet. Fast die Hälfte aller Jugendlichen hat bereits unerwünschte sexuelle Avancen von Fremden im Internet erlebt.

Es ist wichtig, dass Jugendliche Strategien zur Abgrenzung und zum Schutz vor solchen Situationen erlernen. Ein weiterer Trend zeigt sich in der Freizeitgestaltung: Jugendliche verbringen häufiger Zeit mit der Familie und treffen sich seltener mit Freunden.

ZURÜCK ZUR STARTSEITE

Quellen und Literaturhinweise: 

https://www.zhaw.ch/de/psychologie/forschung/medienpsychologie/mediennutzung/james/